Magazin Lübecker Bucht - November 2025
KURZTHEMEN MAGAZIN LÜBECKER BUCHT 12 „Candide“, die komische Operette von Leo- nard Bernstein nach Voltaires satirischem Roman „Candide oder der Optimismus“ feiert am 14. November im Theater Lübeck um 19:30 Uhr im Großen Haus Premiere. 1759 veröffentlichte Voltaire mit „Candide“ eine beißende Satire auf die optimistische Philosophie seiner Zeit – noch im selben Jahr wurde das Buch verboten. 200 Jahre später verwandelte Leonard Bernstein den Stoff in eine bunte Mischung aus Musical, Operette und Oper und spickte seine „Liebeserklä- rung an Europa“ mit Anspielungen von Rossini über Wagner bis Johann Strauß. Niemand geringerer als Loriot brachte 1993 Ordnung in die verworrene Handlung – mit seinen Zwischentexten sowie fanta- sievollen Live-Zeichnungen kommt „Can- dide“ zum ersten Mal auf die Bühne des Theater Lübeck. Der Prozess nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka steht als Premiere am 7. November in den Lübecker Kammerspielen um 20 Uhr auf dem Programm. Mit sachlicher, präziser Sprache schafft der Autor Franz Kafka eine monströse Welt. Seine Fantasien haben eine erschreckend existenzielle Kraft und wirken heute so frisch und zwingend wie vor 100 Jahren. Ohnmacht, Schuld und Scham werden im Laufe der Handlung zu den zentralen Themen dieses Albtraums, den Anne Bader als bildstarken Thriller in- szeniert. Weitere Informtionen im Web unter www.theaterluebeck.de . OPERETTE + THRILLER FÜR KIDS! Highlights Theater & Musik Nein, ganz im Gegenteil: Im Stück „Wald“ von Miriam V. Lesch steht ein Baum auf A.s Balkon. Aus einer Ritze, einer Spalte im Beton scheinbar über Nacht gewach- sen. Die städtische Gärtnerei fühlt sich nicht zuständig und das Forstamt erweist sich bald als überfordert, denn in allen eu- ropäischen Städten wuchern plötzlich Wälder. Freiwillige Helfer werden gesucht, um den Eiffelturm von Vegetation zu be- freien und Bambi grast in Hochhaus- schluchten. Die Dramatikerin und Lyrikerin Miriam V. Lesch erzählt ebenso absurd-lustig wie liebevoll vom nordeuro- päischen Wald, der sich Städte und Agrar- flächen zurückerobert, ohne dabei in die bekannten dystopischen Klischees vom Untergang der Gesellschaft zu verfallen. Stattdessen lässt die Autorin Fichten, Bir- ken, Buchen, Pilze und Käfer selbst zu Wort kommen und über das neue Wachs- tum jubeln. Das Weihnachtsstück für alle ab 6 Jahren „Die wunderbare Reise des Nils Holgersson“ in einer Fassung von Re- gina Wenig nach Selma Lagerlöf feiert am 30. November als Familienvorstellung um 14 Uhr im Großen Haus des Theater Lü- beck Premiere. Es geht um die berühmten Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen, die Selma Lagerlöf vor über 100 Jahren aufschrieb − wofür sie als erste Frau den Literaturnobelpreis ge- wann − und die auch heute noch viel über Verantwortung, Freundschaft und den Umgang mit unserer Umwelt erzählt. Regina Wenig und ihr Team nehmen uns mit auf eine Reise, die ganz neue Per- spektiven eröffnet. Denn wer die Tiere ver- steht und durch ihre Welt reist, kann ganz neue Erfahrungen sammeln und vielleicht auch ein bisschen Magie erleben. Wer ist abflugbereit? Info www.theaterluebeck.de. © Foto: Isabel Machado Rios © Foto: TSNT GmbH © Motiv: Robert Nippoldt
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